Lonesome Rider

Fünf Eintagestouren: Waginger See - Brenner - Donau - Allgäu - Zillertaler Höhenstraße
(Infos von Georg Smolka)
Nach der vielen Orga-Arbeit für das Radsport-Festival und einem anschließenden Urlaub hat Georg Smolka nun wieder viel Zeit für seine Lieblingsbeschäftigung: im Sattel sitzen und in die Pedale treten. Und da kein Büro mehr ruft, kann er – wenn ihm der Sinn danach steht – dieser Beschäftigung auch mitten in der Woche den ganzen Tag lang nachgehen.


Rund um den Waginger See
Im August hat er sich deshalb mehrere Ziele für überlange Touren ausgesucht. Angefangen hat’s mit der Umrundung des Waginger Sees – wohlgemerkt mit Startpunkt in Holzkirchen. Nach 238 km war er wieder daheim und es hat ihm nicht gereicht.


Ein Expresso auf dem Brenner
Das nächste Unterfangen hieß daher: einen Espresso oben auf dem Brenner trinken. Hin und zurück sind das schlappe 301 km mit 3.640 Hm. Gesagt, getan!
Hier Georgs Tipps für diese Tour:
– am Achensee ab Achenkirch die alte Uferstraße nehmen, denn Radler, die durch die Galerien und Tunnel fahren, müssen mit einem Bußgeld von 25 Euro rechnen!
– über den Abkürzer Maurach –Jenbach (20% Gefälle) „hintenrum“ bis Vomp fahren.
– ab Schwaz weiter auf der Bundesstraße 171 (erfreulich wenig Verkehr) bis Hall.
– von dort empfiehlt sich ein angenehmer, weil quasi verkehrsfreier Abkürzer über Ampass, Aldrans und Patsch (400 moderate Hm); man fährt dann hoch über der Europabrücke und auf einer welligen Straße bis Pfons und steil hinunter nach Matrei.
– bis hinauf zum Brenner bleibt dann nur die Bundesstraße, aber an einem Montag hält sich auch da der Verkehr in Grenzen.
– Rückfahrt identisch, bis auf die Abfahrt bis Innsbruck auf der Direttissima über die alte Brennerstraße und weiter bis Hall.
Nach dem Espresso – oder waren es zwei? – wurde Georg auf der Abfahrt nach Innsbruck bei Matrei von einem Gewitter überrascht. Auf dem Rest der Strecke blieb es bei leichtem Nieselregen. Unser Lonesome Rider hatte damit nach eigener Aussage noch „ein Riesenglück“, denn vom Achenpass aus konnte er ein brutales Gewitter über dem Sylvenstein und Isartal sehen ...
... und plante gleich die dritte, noch längere Tour.


An die blaue Donau
Ziel war Bogen bei Straubing. Entfernung: 201 km... einfach wegen eines kleinen Verfahrers bei Erding.
Zurück in Holzkirchen sollten 386 km bei einem knappen 29er-Schnitt auf Georgs Tacho stehen. Bewusst gewählt hatte er für diese Distanz einen eher flachen Parcours die Isar hinunter bis zur Donau und über sie hinweg.
Georgs Kommentar: „Eigenartig bei einer so langen Tagesetappe ist nur, dass man nach knapp 200 km immer noch auf sein Ziel zufährt und weiß, dass das Ganze genau so weit zurück geht, bevor man es geschafft hat.“ Der zunehmende Ostwind am Nachmittag machte die Sache allerdings ein wenig leichter. Auch wenn das Nachfassen von Getränken und Stehenbleiben zur Orientierung insbesondere in Landshut ein wenig Zeit kostete, war unser Ausdauersportler bei Einbruch der Dunkelheit nach knapp 15 Stunden (reine Fahrzeit 13,5 Std.) wieder daheim.
Und er wird noch weitere solcher Touren in Angriff nehmen, denn er war bereits am Tag darauf wieder topfit, spürte keinerlei Verspannungen und saß bereits drei Tage später wieder über 120 km im Sattel.

 

Plansee und Füssen
Am Montag, 11.08.08, fuhr Georg eine schöne Runde in Richtung Allgäu.
Es ging über Bichl und Oberau nach Ettal hinauf. Dann fuhr Georg an Linderhof vorbei auf den Ammersattel (1.082m) und zum Plansee hinunter. Ein wunderschöner See. Nach Reutte geht es ziemlich steil hinunter. Anders rum würde Georg wegen des langen Anstiegs die Runde nicht fahren. Über Füssen besuchte er die Wieskirche. Eine wunderbare Kirche, insbesondere bei Sonnenschein. Über Bad Kohlgrub und Murnau kehrte er wieder nach Holzkirchen zurück. Diesmal hatte Georg wieder mal Glück mit dem Wetter. Seit dem Höhenrücken bei der Wieskirche sah er plötzlich dicke Gewitterwolken über den Allgäuer Bergen. Sie kamen immer näher und bei Tölz war der Wolkenschirm plötzlich über ihm. Aber irgendwie hat es nur nördlich und südlich von ihm geregnet und er kam trocken nach Hause.
Insgesamt ist das eine landschaftlich sehr schöne Tour über 238km und ziemlich bucklig mit 1.980Hm.

Zillertaler Höhenstraße
Am 18.08.08 hat der Wetterbericht ausnahmsweise auch für die Berge gestimmt. Keine Wolke am Himmel bis zum Nachmittag.
Dieses mal fuhr Georg durch das Dorf Achenkirch und am Achensee die alte Uferstraße entlang, um Bußgeld zu vermeiden. Sehr schön ruhig am Morgen, natürlich nicht so schnell wie die Hauptstraße. Am Nachmittag ist diese Straße sehr belebt mit Badegästen, Wanderern und Radfahrern. Im Zillertal kann man, Gott sei Dank, die brutal befahrene Bundesstraße fast völlig meiden und durch die Ortschaften fahren.
Georg hatte den Aufstieg zu Zillertaler Höhenstraße am "hinteren", südlichen Ende gewählt, ab Hippach kurz vor Mayerhofen. Von der Nordseite her sind Steigungen von 20% zu bewältigen.
Nach 103km machte sich Georg also an den Aufstieg. Aber auch der war brutal. Innerhalb von 12km fährt man von 680m auf 2.050m hinauf: Südseite, mittags und kein Schatten, immer wieder Rampen mit 17%, kein einziges Flachstück.
Der Ausblick vom Melchboden ist dann allerdings phänomenal. Direkt gegenüber die steile Pyramide der Ahornspitze. Dahinter die Eisriesen des Zillertaler Zentralkamms.
Hatte er sich den Schnitt schon beim Aufstieg versaut, bei der Abfahrt konnte er ihn kaum verbessern. Die Straße ist sehr eng, sehr steil (eben manchmal 20%). Viele Längs- und Querrinnen erfordern höchste Aufmerksamkeit. Eine Panne möchte Georg da nicht haben.
Der Nachteil der Touren bis südlich des Inns ist, dass man auf dem Rückweg als leichtesten Weg mindestens die 450Hm nach Maurach hinauf hat, bei teilweise nervigem Verkehr.
Die Diretissima von Jenbach aus mit langen 20%-Stücken verbietet sich nach einer langen Tour und 75 Restkilometern irgendwie von selbst.
Dieses mal war er in Wiesing schon nach 150km, nicht erst nach 220km wie bei der Brennertour. Der Achenpass ist nur noch ein Klacks. Dann geht's ja lange bergab bis zum Tegernsee.
DIe Zillertaler Höhenstraße ist von Holzkirchen aus die nächste Paßstraße über 2.000m.
Diese Tour von 235km und 3.300Hm könnte die ideale Vorbereitung für einen der großen Alpenmarathons sein.

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