Konrad Puk krönt seinen 100. Start

Konrad Puk krönt seinen 100. Start bei der Weltmeisterschaft im Duathlon mit einer Bronzemedaille in seiner Altersklasse
Seit 1989 treffen sich im September die weltbesten Duathleten beim POWERMAN in Zofingen in der Schweiz. Bei der Weltmeisterschaft im Langdistanz Duathlon sind zuerst 10 km zu Laufen, danach 150 km Rad zu Fahren und zum Abschluss nochmal 30 km zu Laufen. Die malerischen Strecken im schweizerischen Voralpenland führen über legendäre und anstrengende 2400 Höhenmeter. Dieses Jahr traten am 04. September zur WM ca. 120 Athleten aus ca. 20 Ländern an, um in ihren Altersklassen von 20 bis 75+ Jahren ihre Weltmeister zu küren.
Der 74 jährige Holzkirchner Konrad Puk war in Zofingen zum 5. Mal am Start. Es wollte sein persönliches Jubiläum von 100 Starts in sportlichen Wettbewerben hier begehen. Mit 53 Jahren begann er seine sportliche „Laufbahn“ eher zufällig. Es ist also nie zu spät.


Bei etwas untypischen Wetter in Zofingen – es hatte aufgehört zu Regnen – war mein Start zusammen mit den Männern über 65 Jahre um 8:21 Uhr.
Die 1. Laufstrecke mit 2 Runden a 5 km mit jeweils 100 Höhenmeter wird am Anfang immer steiler bevor es dann auf dem weiteren km moderat über einen Waldweg nach oben geht. So zieht sich das Starterfeld schon am Anfang sehr in die Länge. Hier kann ich schon den 1. Fehler machen, indem ich zu schnell angehe. In Zofingen habe ich mir angewöhnt, immer mein Tempo zu Laufen und zu Fahren und mich nicht verleiten zu lassen. So habe ich auf der 1. Laufstrecke meinen Rhythmus über das stets wechselnde Geläuf gefunden.
Nach einer Stunde durfte ich auf mein Fahrrad steigen und in 3 Runden die 150 km bewältigen. Die nicht abgesperrten Strecken waren durch die vielen Helfer sehr gut gesichert. Die Straßen waren fast abgetrocknet, aber meistens rau und es ging immer hoch oder runter. Die 1. Runde lief ganz gut, die Zuschauer am Streckenrand sorgten für den nötigen Ansporn. In der
2. und 3. Runde konnte ich nicht mehr so kraftvoll treten. Um in Schwung zu bleiben musste ich leichtere Gänge wählen. Die Verpflegung an der Strecke funktionierte gut, keine Flasche ging verloren. 2 Flaschen ISO und ein Riegel pro Runde waren meine gesamte Verpflegung beim Radfahren. Nach gut 6 ¼ h konnte ich mein Rad abstellen. Da habe ich mich noch ganz gut gefühlt. Nun lagen noch 3 Runden a 10 km mit jeweils fast 200 Höhenmeter vor mir. Von der Wechselzone in Zofingen ging es steil über eine Teerstraße zu einem Platz oberhalb von Zofingen und von dort über mehr oder minder steile Schotter- und Geröllwege in den Wald oberhalb von Zofingen. Dort gab es eine sehr freundliche Verpflegungsstation als Rettungsanker und dann ging es nach einer Schleife durch den Wald auf fast derselben Strecke wieder zurück zur Wechselzone in Zofingen.
Nach dem Radfahren ist mir der erste steile Anstieg sehr schwer gefallen! Um nicht vorzeitig außer Atem zu kommen, bin ich phasenweise gegangen – ich war nicht allein. Mir hat dabei sehr geholfen, dass mir bekannte und unbekannte Athleten entgegen gekommen sind. Sie haben mich angefeuert, haben meine bisherige Leistung gelobt. Das und das Lachen der Zuschauer gab mir immer wieder Impulse weiter zu machen. Vergiss Dein Lachen nicht! So kam ich wieder ins Laufen und freute mich auf die nächste Verpflegungsstation mit freundlichen Worten, Getränken und Essen. Danach ging es meistens bergab – auch das muss vorher trainiert werden. In der Wechselzone wurde mir ein Armband übergestreift, damit ich nicht zu viele oder zu wenige Runden laufe.
Wie beim Radeln wurden auch beim Laufen die Zeiten etwas schlechter, doch kam ich ganz gut ins Rollen und fand allmählich meinen Rhythmus, um im Flow zu bleiben.
Nach 11:36:38 h habe ich rechtzeitig, glücklich und gesund mein Ziel erreicht. Der Veranstalter hat mich herzlich empfangen und mir als 3. in meiner Altersklasse einen Strauß Blumen überreicht. Bei der sich anschließenden Siegerehrung im Stadtsaal von Zofingen konnte ich ohne Probleme auf das Podest steigen und meine Bronzemedaille in Empfang nehmen. Ein sehr schöner und bewegender Moment für mich. Nun bin ich bei 100 Wettbewerben gestartet und habe 5 Mal den POWERMAN in Zofingen erfolgreich beendet. Auf jedem Finisher Shirt ist gedruckt „I survived“. Ich kann es immer noch nicht fassen, zu welcher Leistung mein Körper fähig war und ist - auch nach meinem schrecklichen Trainingsunfall vor 3 Jahren. Dieser Wettbewerb hat mir so viel Freude bereitet, dass ich mich für das nächste Jahr schon wieder angemeldet habe. Mein Motto heißt: „Wer es nicht probiert, hat schon verloren“
So habe ich tatsächlich an 100 Wettbewerben glücklich und zufrieden teilgenommen und dabei 11 mal eine Langdistanz im Tri- oder Duathlon (6 mal DATEV Challenge in Roth und 5 mal
POWERMAN in Zofingen) erfolgreich genossen. So etwas war an meinem 50. Geburtstag unvorstellbar. Wohin mich Neugierde, Zufall, Glück und andere Menschen geführt haben! Unvorstellbar.
Wer sich einen persönlichen Eindruck von dem POWERMAN in Zofingen verschaffen will, für den steht auf der Webseite powerman.swiss ein sehr interessanter Livestream von etwa 8h mit den sehr kompetenten Moderatoren Paul Groves und Natascha Badmann in englischer Sprache zur Verfügung. Hier kann man den Wettbewerb noch einmal gut nachvollziehen. Wegen der
Startverzögerung erfolgte der Start der Frauen Elite im Stream nach ca 0:27h. Bei ganz vielen Menschen will ich mich bedanken. Deren Unterstützung, Hilfe und Ratschläge haben mir das alles erst ermöglicht. Und vielen Dank an meine beiden Vereine, dem RSLC Holzkirchen und dem SV GW Holzkirchen. Vielen Dank auch an die Menschen von POWERMAN.swiss, die so ein Event immer wieder so hervorragend organisieren. DANKE, DANKE, DANKE.
Konrad Puk, Mitglied der Altersklassennationalmannschaft in der AK70
Text: Konrad Puk

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