Weder das durchwachsene Augustwetter noch der Beginn der Sommerferien können verhindern, dass sich die Bergwanderer und Bergläufer des RSLC am ersten Augustwochenende zusammenfinden. Von Donnerstag bis Sonntag wird im Obernbergtal in der direkten Nachbarschaft zum Brenner intensiv gelaufen und gewandert.
Das traditionell stattfindende Trainingslager diente dem Ziel, sich gemeinsam auf ein Megaevent vorzubereiten, dem anspruchsvollen 52 km langen Karwendellauf mit 2280 Hm bergauf, der von Scharnitz nach Pertisau führt.
Geplant und durchgeführt von Irmi und Willi ist dieses Trainingslager heute längst nicht mehr nur die Ultra-Vorbereitung für die ambitionierten Athleten des RSLC, sondern selbst Saisonhöhepunkt für alle Laufsportler im Verein.
Das gemütliche Almi's-Berghotel in Obernberg am Brenner diente als gemeinsames Base Camp für sämtliche Trainingseinheiten.
"Bereits um halb acht Uhr, sind wir in Wanderklamotten mit dem Vereinsbus in Holzkirchen losgefahren. Nur ein Cappuccino vor Ort und los ging es," berichten Silke und Matthias, die sich als leistungsorientierte Genuss Läufer sehen. "Wir sind schon an unserem ersten Tag von Obernberg aus über die Allerleigrubenspitze (2131 m) zum Sandjöchl fast 18 km und gut 1000 Hm unterwegs gewesen. Unsere erste Tour war wirklich beeindruckend."
Isabel und Peter - beide schätzen anspruchsvolle Bergerlebnisse und beschreiben Ihr Erlebnis am zweiten Tag:
"Die Rötenspitze (2481 m) ist mein Wunschberg gewesen, da wir den Gipfel bereits in einer früheren Tour ausgelassen hatten. Es war trotz des Wetters eine klasse Wanderung - eine Vollendung für mich gewesen.“
Nicht nur die Bergwanderer, sondern auch die Bergläufer Moni und Andi sind auf ihre sportlichen Kosten gekommen. "Wir sind zusammen nicht komplett zum Portjoch hochgelaufen, weil wir lieber für unser Trainingsziel noch einen Gegenanstieg zur Kastenalm gebraucht haben. Das war eine gute Vorbereitung auf den Karwendellauf," beschreibt Moni ihre Erlebnisse am dritten Tag beim gemeinsamen Abendessen. „Unser sportliches Motto ist: Wir laufen zwar unterschiedliche Geschwindigkeiten, jeder sein Tempo, aber oben treffen wir wieder zusammen. Wir laufen gemeinsam los und kommen gemeinsam an.“
Ingrid blickt am Parkplatz in Trins noch einmal nach oben zum Blaser, dem Blumenberg hoch über dem Wipptal. "Ich fand den letzten Tag wirklich super. Ich habe geglaubt wir wären auf einer Expedition am Himalaya - es war Sturm, es war Regen - sehr beeindruckend. Es muss auch ein Stück weit anstrengend sein. Aber wenn alles vorbei ist, bin ich glücklich und zufrieden, und das bin ich jetzt auch."
Die vier intensiven Tage hatten vor einer eindrucksvollen, wenig erschlossenen Berglandschaft für jeden Anspruch etwas Besonderes gebracht.
Text: Andreas König
Fotos: Irmgard Weimer