Auf dem Regensburger Dultplatz startete am 28. Juli 2013 früh um 6 Uhr bei angenehmen 23°C der 29. Arber Radmarathon. Mehr als 6.000 Radsportler machten sich wieder auf den Weg durch Ostbayern. Die Teilnehmer konnten zwischen fünf verschiedenen Strecken auswählen – aber nur eine führte über 250 Kilometer hinauf zum Großen Arber. Wer sich für diese längste Distanz über 250 Kilometer (Tour A) entschieden hatte, der musste dabei 3.300 Höhenmeter absolvieren, bei der Tour B über 174 Kilometer waren es immerhin noch 2.500 Höhenmeter. Stephan Kraus wagte sich auf die 250-Kilometer-Runde. Georg Smolka und Konny Eichler hatten für die 174 Kilometer (Tour B) gemeldet. Thema Nummer eins war natürlich die Hitze. Der Veranstalter Veloclub Ratisbona war aber sehr gut auf die tropischen Bedingungen vorbereitet und hatte neben den vier normalen Verpflegungsstellen noch zusätzliche Trinkwasserdepots eingerichtet. Die Strecken waren mit einem gewaltigen Aufgebot von Polizei, Feuerwehr und THW perfekt abgesichert.
Für viele Teilnehmer ging es darum, noch vor der Hitze möglichst weit zu kommen. Nach dem Start ging's gleich mit ziemlichem Tempo entlang der Donau und auch die ersten Steigungen wurden von den dichten Pulks noch mit über 32 km/Std genommen. Bei der Abzweigung von Tour B nach 75 Kilometern zeigte Georgs Tacho immer noch einen Schnitt von über 29 km/Std. Dann zogen sich die 450 Höhenmeter zum Wurzerspitz schon ganz schön dahin. Die Steigungen waren, Gott sei Dank, moderat und im Wald gab es oftmals Schatten. Nach Viechtach galt es wiederum lange hinauf zum Kolmberg zu fahren und an der dortigen Verpflegungsstelle Flüssigkeit zu tanken und die Flaschen aufzufüllen. Der steile und schattenlose Aufstieg auf die Maibrunner Höhe (902 m) war schon härter, da es mittlerweile schon heiß geworden war. Als die Fahrer nach der langen Abfahrt ins Donautal kamen, schlug ihnen eine absolute Backofenhitze entgegen und nochmal mußte eine lange Steigung nach Falkenfels hinauf bewältigt werden. Die letzte Verpflegungsstelle bei Saulburg lag 40 Kilometer vor dem Ziel. Hier galt es ein letztes Mal so viel Flüssigkeit wie möglich aufzunehmen. Auf der letzten flachen Strecke gelang es Georg anfangs nicht eine Gruppe mit dem richtigen Tempo zu finden. Bis er sich schließlich an eine Gruppe junger Damen anhängen konnte und kraftsparend im Windschatten mit ca. 32 km/Std nach Regensburg rollte. Ähnlich ging es bei der Suche nach der richtigen Gruppe Stephan und Konny. Um 13:45 Uhr erreichte Georg nach 6:51 Stunden reiner Fahrtzeit das Ziel am Dultplatz in Regensburg, als gerade der Sprecher die 39 °C verkündete. Stephan konnte zwar die Berge zum Arber und Bretterschachten (1.100 m) bei noch erträglichen Temperaturen erklimmen. Dann aber wurde es sehr heiß. Im Laufes des Nachmittags stiegen die Temperaturen noch weiter und auf den Straßen des Donautals flimmerte die brutale Hitze. Aber um 16:20 hatte es auch er geschafft, fertig von der Hitze. Aber das hatte sich nach einem alkoholfreien Weißbier auf dem Dultplatz bald wieder gegeben.
Was bleibt, ist es diesen extremen Verhältnissen getrotzt und sein Ziel erreicht zu haben. Da hatte es sich echt gelohnt, schon um 3 Uhr aufzustehen und nach Regensburg zu fahren.