German Cycling Cup - Mecklenburg Giro

Das war ein Katastrophen-Wochenende für Dietmar Weinert, genannt Willi.
Nach besten Wettervorhersagen während der Woche schlug das Wetter am Freitag nicht wie versprochen um, sondern es blieb regnerisch und das bei diesen Streckenbedingungen. 164 Kilometer durch die idyllische Endmoränenlandschaft der Mecklenburger Seenplatte und mehrere kleine Dörfer, die mit Kopfsteinpflasterpassagen überraschten, mit so richtig schönen großen Pflastersteinen und vielen breiten Fugen, in denen die Rennradreifen hängen bleiben und einen Hauch von Paris-Roubaix aufkommen lassen konnten. Ein Rennen mit hohem Tempo und eine Materialschlacht war vorhersehbar.


Am Start am Sonntag, 14.09.2014, war noch alles in Ordnung, bewölkt, aber trocken, relativ warm. Die lange und die kurze Strecke wurden zu allem „Unglück" auch noch zusammen gestartet, so dass sich etwa 350 Fahrer auf die wilde Hatz begaben. Willi kam gut mit. Das Tempo bewegte sich so um eine 40er Durchschnittsgeschwindigkeit. Dann kam es, wie es kommen musste. Die Straßen wurden schmal und die ersten Stürze fanden statt. Nach ungefähr 30 Kilometern erwischte es auch Willi, nach dem Motto: Irgendwann ist wohl jeder mal dran.
Ein Strauchler in der Mitte des Feldes verursachte einen Dominoeffekt nach außen und Willi musste vom „Feldweg" runter. Leider war der Randstreifen nicht gerade fest. Er rumpelte in den Sand hinein. Das Vorderrad blockierte natürlich sofort und Willi sattelte über den Lenker ab. Im Prinzip nichts Schlimmes. Abschürfungen an Armen, Beinen und im Gesicht. Aufgerappelt, durchgeschnauft und weiter gings. Gott sei Dank, war dem Rad außer einem verbogenen Schalthebel, der noch funktionierte, nichts passiert. Aber das Feld war 500 Meter weg. Willi versuchte zwar noch wieder aufzuschliessen und überholte zwei Gruppen. Aber die Spitze war nicht mehr einzuholen. Er musste sich also in eine hintere Gruppe einordnen, mit der Situation abfinden und relativ „gemütlich" weiter radeln. Nach etwa 110 Kilometern passierte dann der Supergau – Plattfuß vorn. Beim Schlauchwechsel merkte er dann auch, dass das Zwicken im Brustkorb eine richtig schöne Rippenprellung war und er Mühe hatte, den Schnellspanner zu öffnen. Bis dorthin hatte wohl das Adrenalin den Schmerz unterdrückt. Jetzt waren natürlich alle weg. Aufgeben wollte Willi natürlich nicht, sondern wenigstens ein paar Punkte mitnehmen. Er schwang sich also aufs Rad und trat allein dem Ziel entgegen. Dann fing es auch noch an zu regnen und immer stärker. Da wurden die letzten 50 Kilometer sehr lang. Egal, es hieß Zähne zusammen beissen. schliesslich sammelte Willi noch drei weitere Leidensgenossen auf. Zusammen kämpften sie sich ins Ziel, leider mit einer "Grotten schlechten" Zeit von 4:44:28 Stunden. Die Platzierung ging mit dem 18. Rang so. Von 204 gemeldeten Fahrern kamen nur 133 ins Ziel. Sie waren entweder gar nicht gestartet oder ausgefallen – eine ordentliche Ausfallquote. In seiner Altersklasse Masters 3 fiel Willi dann erwartungsgemäß auf den 9. Platz der Saisonwertung nach 11 Rennen zurück. In der Gesamtwertung über alle Klassen haben ihn die vielen Kilometer-Punkte sogar noch etwas nach vorn, auf Platz 79 gebracht.
Die 800 km Anfahrt haben sich nicht so richtig gelohnt. Jetzt heißt es für Willi „Wunden lecken" und auf die letzten zwei Rennen in 14 Tagen beim Riderman (Drei-Etappen-Wochenende) in Bad Dürrheim und dem Abschluss in Münster hoffen, um die weiterhin guten Platzierungen zu halten.

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