Vierzehn Rennen in ganz Deutschland hat Dietmar Weinert, genannt Willi, im Rahmen der German Cycling Cups, der Deutschen Meisterschaft für Jedermann-Rennen absolviert. Die elf besten Resultate kommen in die Saisonwertung. In seiner Klasse Master 3 kam er auf einen tollen 10. Platz. Im Gesamtklassement erreichte er mit Platz 94 sein Traumziel unter den Top-100.
Bei bestem Radlwetter startete er mit seinen Kollegen vom Team uvex vermarc 2 am 02.10.14 Richtung Münster. Bei einem Teamkollegen in der Nähe von Paderborn machten er sich mit seinen Kameraden am späten Nachmittag zu einer „Einrollrunde" auf den Weg.
Gemütlich radelten sie zu fünft durch den wunderbaren Herbsttag, genossen das Wetter und Willi wollte sich die ca. 6 Stunden Anfahrt aus den Beinen treten. Die Beine wurden jedoch nicht locker, sondern ein unbestimmbares Schweregefühl machte sich in seinem Körper breit. Auch beim gemeinsamen abendlichen Zusammensitzen wurde es nicht besser. Willi wollte nur noch ins Bett. Gegen 03.00 Uhr wurde er von Schüttelfrost geplagt munter. Nachdem das Wochenende beim Riderman schon nicht gut gelaufen war, war´s das wohl, das Ende der Saison.
Willi richtete den berühmten Satz von Udo Bölts an Jan Ullrich: „Quäl dich du Sau" an sich selbst und ging am 03.10.14 um 09.00 Uhr beim Sparkassen Münsterland Giro an den Start. Er wollte unbedingt seine Platzierungen halten. Aber nach 5 von 140 Kilometern war Willi schon klar: "Mein Körper will heute nicht so wie ich will. Es ging nur ums Ankommen. Also ließ ich die Spitze und meine Teamkameraden fahren und reihte mich in einer Gruppe ein, von der ich meinte, mit ihnen ins Ziel zu kommen."
Es ging durch das schöne westliche Umland von Münster und auf die im Streckenprofil ausgewiesenen 15–17 % Steigungen wartete er, Gott sei Dank, vergeblich. Darüber war Willi nicht gerade unglücklich.
Von den 140 Kilometern Renndistanz hat Willi diesmal 120 Kilometer im Feld „gelutscht", was sonst nicht seine Art ist und er sich schon gelegentlich über solche Zeitgenossen aufregt. Aber in Anbetracht der Situation war er froh, nach 03:38 Stunden mit einem Durchschnitt von rund 38,50 km/h über den Zielstrich zu rollen.
Nach Auswertung der Ergebnisse besserte sich dann seine schlechte Stimmung doch noch. Der Einsatz hatte sich gelohnt. Platz 10 - Master 3 und Platz 94 - Gesamt stehen doch für ein respektables Ergebnis der Saison 2014. Gegenüber 2013 hat er sich in der Klasse Masters 3 vom 12. auf den 10. Platz verbessert und in der Gesamtwertung vom 220. Platz auf den genannten 94. Hochachtung!
Und noch eine Radsportweisheit geht Willi durch den Kopf: "Auch wenn es mich im Moment lieber auf die gemütlichen Couch zieht – Nach dem Rennen, ist vor dem Rennen !
Also „Kette rechts" und auf 2015!"
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